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Malaysien

FFF - Fische fressen Füsse
14. Februar 2009, Kuala Lumpur, Malaysien

Durch die Strassen von Kuala Lumpur flanierend konnten wir überall "Fish Doctor" lesen. Drinnen im Geschäft sahen wir jeweils Leute sitzen, die mit einem mehr oder weniger gequälten Gesichtsausdruck ihre Füsse in ein Aquarium hielten. Es sah ziemlich lustig aus und so erkundigten wir uns über den Sinn und Zweck der "Fischfütterung".

Die Fischbetreuer erklärten uns, dass die Fische an den Füssen der Leute die alte Hornhaut abknabbern. Das Fischbad gleicht einer Art Mikromassage, die für den ganzen Körper hilfreich ist. Da wir nun beide, insbesondere Thomas, über reichlich Hornhaut an den Füssen verfügen, entschlossen wir uns, die Fische zu "mästen".

Mehrmals versicherten uns die Fischbetreuer, dass die Prozedur sehr relaxend sei, was sich aber beim Eintauchen der Füsse ins Wasser als reine Lüge herausstellte! Bereits nach wenigen Sekunden waren die Füsse von Hunderten von Fischen umgeben, die wie wild anfingen, Hornhaut zu knabbern. Das wiederrum führte zu einer Kitzelattacke sondergleichen. Keine Rede von Entspannung!

Nach etwa 10 Minuten scheint der Körper zu kapitulieren und man empfindet die Knabberei annähernd als entspannend. Nach 30 Minuten ist die Fütterung vorbei und man verlässt mit sauberen Füssen den Fisch-Doktor.

Rettung in letzter Sekunde
12.+13. Februar 2009, Port Klang, Malaysien

Wir waren der Meinung, den weiteren Reiseverlauf gut und rechzeitig organisiert zu haben. Die Kontakte mit einigen Frachtfirmen für die Verschiffung von Singapur nach Kalkutta waren geknüpft. Wir warteten nur noch auf die Offerten.

Eine Firma schrieb uns, dass sie unser Auto bereits an der Grenze zu Malaysien in den Container verladen und per Lastwagen in das Hafengelände von Singapur transportieren werde. So war aber unsere Reise nach Singapur überhaupt nicht gedacht!

Nach ein paar Abklärungen fanden wir heraus, dass der Fahrzeugimport nach Singapur ziemlich kompliziert und eine Fahrerlaubnis erst nach mehreren Tagen oder gar nicht zu erlangen ist. Unter diesen Bedingungen wurde plötzlich die Zeit knapp, weil der Einreisetermin an der Grenze zu Bhutan (liegt im Nordnordosten von Indien) bereits fest stand. Und wir wollten auf jeden Fall genügend Zeit für die Fahrt von Kalkutta nach Bhutan zur Verfügung haben (siehe auch Kurzgeschichte " Der lange Weg nach Bhutan").

So machte das Verschiffen ab Singapur keinen Sinn. Wir entschlossen uns kurzfristig, den Containerverlad ab Kuala Lumpur zu organisieren und auf einen Besuch Singapurs zu verzichten. Die Zeit rannte plötzlich und wir hatten noch genau zwei Tage, um von vorne zu beginnen und den tatsächlichen Verlad durchzuführen.

Wir griffen auf einen während der Reise gemachten Kontakt zurück und der Anruf bei diesen Bekannten in Kuala Lumpur war ein Volltreffer. Es handelte sich um Assir und Abul, zwei Brüder und Mitinhaber der Firma Aseantex in Port Klang.

Noch am selben Abend nach unserer Rückkehr in Kuala Lumpur besuchten uns die Brüder in im Hotel, wo wir übernachteten, um die ersten Formalitäten zu klären. Bereits am nächsten Morgen erhielten wir telefonisch ihre Offerte, die sehr preiswert ausfiel.

Am folgenden Abend brachten wir alle geforderten Dokumente ins Büro von Aseantex und noch in der Nacht erledigten sie den ganzen Papierkram inklusive Zoll. Am nächsten Tag stand schon der Container bereit und unser Fahrzeug war in einer Stunde verladen und vertaut. Während der ganzen Zeit wurden wir von Assir und Abul hervorrangend betreut und das ganze Prozedere kostete am Ende keinen Cent mehr als offeriert. Absolut zu Empfehlen!

PS: Wir machten uns vor dem Verlad "leichte" Sorgen, über ein mögliches Problem mit der Container-Einfahrtshöhe und der Höhe vom Santana ... erreichten aber dank dem Reduzieren des Reifendrucks eine wirklich perfekte Höhe (siehe Foto)!




Im Land der Land Rover
09.-11. Februar 2009, Tanah Rata, Malaysien

In Malaysien werden Land Rover hauptsächlich vom Militär oder von der Polizei gefahren. Normalsterbliche Malayien können sich einen Land Rover Defender wegen den hohen Importsteuern kaum leisten. Da sich Land Rover, insbesondere die Serie III, ausgesprochen gut als Ersatzteilellieferant für den Santana anbietet, fahren wir stets mit einem wachen Auge durchs Land.

Als wir mit einheimischen, gleichgesinnten Offroad-Freunden einen Abend zusammen sassen, wurden wir nach den Cameron Highlands gefragt und ob wir diese schon besucht hätten. Dort gäbe es etwa 6000 Land Rover, hauptsächlich der Serie III, auf einen Fleck.

Wir waren skeptisch, fanden aber heraus, dass die Cameron Highlands etwas Besonderes sein mussten. Lange Rede, kurzer Sinn, wir wollten es mit eigenen Augen sehen.

Bereits während der Anreise verstanden wir sofort, was die Leute begeistert: Cameron Highlands ist eine hügelige Hochebene mit angenehm milden Klima, wo hauptsächlich Früchte, Gemüse und Tee angepflanzt werden.

Diese fruchtbare Gegend wurde vor 50 Jahren von einem Engländer mit dem Namen Cameron entdeckt. Für die Teeplantagen wurden unendlich viele Terrassen aus den Hängen heraus gearbeitet.

Anfangs setzten die Engländer zur Bewirtschaftung der Plantagen hauptsächlich Inder ein. Später wurden die Arbeiten durch den Einsatz von Land Rovern deutlich vereinfacht. Heute wird jede noch so kleine, freie Fläche genutzt - sogar in Schräglagen werden Treibhäuser aufgebaut.

Der englische Einfluss verblasst langsam, aber die Land Rover machen ihre Arbeit tapfer weiter, bis zum bitteren Ende. Die meisten sind von der Serie III und haben mehr als eine halbe Million Kilometer auf dem Tacho!

Stossdämpfer werden als unnötiges Zubehör angeschaut und weggelassen. Sind die Fahrzeuge beladen, ist das Gewicht so hoch, dass der Rahmen direkt auf der Achse aufsteht. Und somit erübrigt sich die Verwendung von Stossdämpfern.

PS: Die überall auf den Land Rovern erkennbare Abkkürzung "CH" steht nicht wie im ersten Moment gedacht für "Confoederatio Helvetica" sondern für "Cameron Highlands".

Chinesisches Neujahr im Dschungel
17.+18. Januar 2009, 100km nördlich von Kuala Lumpur, Malaysien

Schon am zweiten Tag nach unserer Ankunft in Kuala Lumpur besuchten wir einen Offroad-Shop, um ein wenig herum zu stöbern. Wir kamen mit dem Inhaber ins Gespräch. Er lud uns gleich zum Mittagessen ein, organisierte für uns anschliessend einen Stell-/Schlafplatz und schleppte uns tags darauf mit zum alljährlichen Chinesischen Neujahrsfest des "Land Rover Owners Club of Malaysia" mitten im Dschungel.

Malaysien ist ein islamisches Land mit hohen Anteilen von Chinesen, Indern und anderen Nationalitäten. Malaysien ist aber auch das Land, welches sämtliche Feiertage aus allen Religionen feiert - somit das Land mit den meisten Feiertagen!

Es verwundert darum auch nicht, dass beim Chinesischen Neujahrsfest bei Weitem nicht nur Chinesen anwesend waren. Von allen Schichten und Religionen waren Leute vertreten, die miteinander das selbe Interesse teilen, nämlich dass Offroad-Fahren.

Nebenbei muss noch erwähnt werden, dass einige Mitglieder des "Land Rover Owners Club" gar keinen Land Rover besitzen, sondern vielmehr mit einem Suzuki oder Toyota vorfahren. Aber das tut beim Club-Treffen niemandem weh, denn die Geselligkeit und die Gastfreundschaft gehen vor ...

Und so wurden wir auch mit einem Santana herzlich empfangen. Wie bereits in anderen Ländern gab es natürlich auch hier einzelne "Besserwisser", die uns einmal mehr ernsthaft erklärten, dass in unserem "modifizierten Land Rover" kein Land Rover-Motor verbaut sei und dass sich unter unserem Fahrzeug eigentlich gar keine Blattfedern befinden sollten ... ;-)

Im Laufe des Tages trafen immer mehr Offroad-Fans ein und jeder brachte etwas zu Essen mit. Bald türmten sich auf den Tischen kulinarische Köstlichkeiten (z. B. Stinkfrucht) und wir wurden aufgefordert, kräftig zu zuschlagen.

Es ist bemerkenswert (positiv), dass aufgrund von muslimischen Club-Mitgliedern das Essen für alle entsprechend angepasst wird (kein Schwein) und sich niemand daran stört. Es stört sich aber auch kein Muslime an dem anwesendem Alkohol und deren Vertilgung.

Am Abend wurde dann die grosse, Chinesische Neujahrszeremonie gefeiert. Unter Mithilfe von allen Personen wird mit Essstäbchen ein riesiges Gemisch von Lebensmitteln und Zutaten verrührt und gemeinsam gegessen. Es wurde bis spät in die Nacht feuchtfröhlich gefeiert (zumindest von Nicht-Muslimen) und die Letzten krochen erst gegen Morgen ins Auto.




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